Zweizügige Fachfortbildung
Traumafachberatung und Traumapädagogik bieten Ihnen die Möglichkeit, sich umfassend in der zweizügigen Fachberatung zu qualifizieren. Sie haben die Flexibilität, die Bereiche entweder separat oder gemeinsam zu belegen und können somit einen oder beide Abschlüsse erwerben, je nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen. Die Fortbildung ist von der DeGPt anerkannt.
Organisatorisches
Termine: 2025 gibt es zwei Ausbildungsgänge. Einführungstage finden am 14.12.2024 und am 11.01.2025 statt. Die Grundmodule beginnen am 21./22.02.25 bzw. am 09./10.05.25. Alle weiteren Termine finden Sie weiter unten bei den jeweiligen Seminaren.
Kosten: Einführungstag 100,-€; 1-Tages-Seminare 180,-€; 2-Tages-Seminare 360,-€
Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt über das Anmeldeformular.
Kontakt: Barbara Peschke, fortbildung@traumazentrum-kassel.de
Aufbau
Sie können sowohl beide Abschlüsse erwerben – dann belegen Sie nach den Grundseminaren die Aufbaumodule für Fachberatung und Traumapädagogik – oder sich für den Abschluss in einem der beiden Bereiche entscheiden – dann belegen Sie entweder die Aufbaumodule für die Fachberatung oder die Aufbaumodule für die Traumapädagogik.
Grundseminare für beide Abschlüsse
Einführungstag
Im Rahmen der Veranstaltung werden folgende Themen behandelt:
- Was ist ein Trauma?
- Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
- Stabilisierende und destabilisierende Faktoren
- Welche Unterstützung benötigen Betroffene und wie können sie diese finden?
Zusätzlich erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit des Zentrums für Psychotraumatologie e.V. sowie Informationen zu den angebotenen Fachfortbildungen. Fragen können gerne mitgebracht und während der Veranstaltung gestellt werden.
Referentin: S. Schrader
Termine: 14.12.24, 11.01.25
Die Teilnahme am Einführungstag ist für Interessierte an der Fachfortbildung verpflichtend. Darüber hinaus sind auch Personen herzlich willkommen, die zunächst einen kurzen Einblick in das Thema „Trauma“ erhalten möchten.
Grundlagen
- Definition von Trauma
- Neurobiologie des Traumas
- Stabilisierende und destabilisierende Faktoren
- Salutogenese und Resilienz
- Symptomatik von Traumafolgestörungen
- Transgenerationale Weitergabe von Trauma
- Stabilisierungstechniken bei Akuttraumatisierungen sowie Psychoedukation
Referentin: S. Schrader
Termine: 21./22.02.25, 09./10.05.25
Trauma und die Auswirkungen in den verschiedenen Lebensphasen
- Vorgeburtliche Belastungen und Entwicklungstraumata
- Neurobiologische Folgen von Traumatisierungen – von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter
- Förderung von Selbstberuhigung, Selbstwirksamkeit und Achtsamkeit
- Ressourcenübungen und Grounding-Techniken für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
- Bindungstheorie, Bindungstraumata und deren mögliche Folgen
Referentinnen: M. Baron, H. Ziegler
Termine: 21./22.03.25, 13./14.06.25
Keine Sorge – Selbstfürsorge?!
- Grundhaltung in der traumasensiblen Arbeit: Achtsamkeit, Empathie und Wertschätzung als Basis
- Reflexion der eigenen Motivation: Eigene Beweggründe und Muster erkennen, um traumasensibel arbeiten zu können
- Beziehungsaufbau und Interaktion: Gestaltung von Arbeitsprozessen auf Grundlage von Vertrauen und Respekt
- Möglichkeiten und Grenzen der eigenen Tätigkeit: Klärung des eigenen Wirkungsrahmens und der Verantwortlichkeiten
- Professionalität im Umgang mit Erwartungen: Realistisches Management von Erwartungen und klarer Kommunikation
- Das „Prinzip des guten Grundes“: Verständnis für die Hintergründe menschlicher Verhaltensweisen entwickeln
- Burnout-Prävention und Selbstfürsorge: Eigene Gesundheit schützen durch Achtsamkeit, Ressourcenpflege und gesunde Abgrenzung
Referentin: S. Piel
Termine: 25./26.04.25, 22./23.08.25
- Klassifizierung und Symptome von Trauma und Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen
- Psychoedukation zu Trauma und seinen Folgestörungen: Ansätze und praktische Übungen für Kinder und Jugendliche
- Abgrenzung von ADHS/ADS und Autismus: Differenzialdiagnostik und typische Merkmale
- Klassifikation und Ätiologie von Trauma und Traumafolgestörungen: Ursachen und Erscheinungsformen
- Überblick über komplexe PTBS (KPTBS), dissoziative Identitätsstörung (DIS), Angststörungen, Depressionen und Borderline-Störungen
- Suizidalität und präsuizidales Verhalten: Erkennen, Verstehen und Umgang damit
- Traumatherapie: Ablauf, Rahmenbedingungen für stationäre und ambulante Behandlungen
- Indikationen für Traumatherapie: Wann ist eine Therapie notwendig und sinnvoll?
Referent*in: A. Pleschka, Dr. I. Özkan
Termine: 23./24.05.25, 05./06.09.25
- Vertiefung der Themen „Traumafolgesymptomatiken“ auf individueller Ebene und der transgenerationalen Weitergabe von Traumata
- Auswirkungen von Trauma auf soziale Beziehungen und soziale Dynamiken
- Gesellschaftliche Dimensionen von Trauma und Traumafolgesymptomen: Wie sie sich auf Gemeinschaften und Strukturen auswirken
- Täter-Opfer-Dynamiken und Mobbingstrukturen: Erkennen, Verstehen und Umgang mit diesen Prozessen
- Ansätze für traumasensibles Arbeiten in unterschiedlichen beruflichen Kontexten
- Werteorientierte und kultursensible Beratung und Begleitung: Einbezug von Diversität und kulturellem Hintergrund
- Spezifische Ansätze in der Beratung und Begleitung von queeren Personen: Sensibilisierung für die besonderen Herausforderungen und Bedürfnisse
Referentinnen: M. Baron, S. Schrader
Termine: 27./28.06.25, 31.10./01.11.25
Rechtliche Grundlagen in der Arbeit mit traumatisierten Menschen / Intervention und Fachberatung bei häuslicher Gewalt
- Juristische Grundlagen: Überblick über Straf-, Zivil- und Sozialrecht, Opferschutz sowie die Rechte und Pflichten von Betroffenen und Fachkräften
- Unterstützungsangebote für Betroffene: Psychosoziale, juristische und finanzielle Hilfen mit Praxisübungen zum Sozialen Entschädigungsrecht
- Themen häuslicher, geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt: Historische und gesellschaftspolitische Bedeutung der Frauenbewegung sowie die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit
- Prävention und Intervention bei häuslicher Gewalt: Interventionskette zur Gefahrenabwehr, Anwendung des Gewaltschutzgesetzes und Strafrechts sowie Fachberatungsmöglichkeiten
- Dynamiken und Erklärungsmodelle von Gewalt: Analyse verschiedener Gewaltdynamiken und Unterstützung beim Ausstieg aus Gewaltbeziehungen
- Beratung bei Verdacht auf häusliche Gewalt: Gesprächsstrategien und professionelle Ansätze zur Unterstützung
- Kinder und häusliche Gewalt: Langfristige Folgen, Unterstützungsmöglichkeiten, Gewaltschutz, Umgangs- und Sorgerecht sowie Handlungsoptionen bei Kindeswohlgefährdung
Referentin: C. Igney
Termine: 12./13.09.25, Januar 2026
Aufbaumodul Traumafachberatung
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Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Traumafachberatung, Traumatherapie und Coaching: Abgrenzung der Methoden und Einsatzbereiche, Synergien und ergänzende Möglichkeiten in der Praxis
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Auftragsklärung, Planung und Setting: Klärung des individuellen Anliegens, Planung der Zusammenarbeit, Art, Dauer und Struktur des Settings, Anpassung an persönliche Bedürfnisse und Ziele
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Beratungsplanung und -prozesse in verschiedenen Arbeitsfeldern: Einsatznachsorge (ENT) und Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), Arbeit in Beratungsstellen, Kliniken und begleitetem Wohnen, Beratung für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen
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Umgang mit spezifischen Themen: Sucht und deren Auswirkungen auf den Alltag, Schlafstörungen und Strategien zur Verbesserung, Umgang mit Ängsten und deren Bewältigung
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Stabilisierungstechniken – Wiederholung und Vertiefung: Vertiefung bewährter Stabilisierungsmethoden, Wiederholung zur Festigung und praktischen Anwendung
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Innovative Ansätze: DBT, körperorientierte und imaginative Techniken: Einsatz von Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT), Körperorientierte Stabilisierungsmöglichkeiten, Imaginationstechniken und kreative Ansätze, Klopftechniken zur Selbsthilfe und Stabilisierung
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Selbstschutz, Selbstfürsorge und Resilienzförderung: Förderung von Selbstschutz und Achtsamkeit, Burn-out-Prävention durch gezielte Selbstfürsorge, Aufbau und Stärkung der persönlichen Resilienz
Referentinnen: S. Schrader, M. Baron
Termine: 21./22.11.25, 2026
Aufbaumodul Traumapädagogik
- Geschichte und Bedeutung der Traumapädagogik: Entwicklung und Wirkkraft als Fachdisziplin
- Konzeptionelle Grundlagen der Traumapädagogik: Zentrale Ansätze und Prinzipien
- Traumapädagogik in verschiedenen Berufsfeldern: Anwendung in pädagogischen, therapeutischen und sozialen Kontexten
- Methodische Ansätze für eine traumasensible Haltung in der pädagogischen Praxis: Umgang mit Regeln, Gewaltprävention und Förderung von Partizipation
- Traumapädagogische Strategien zur Förderung der Bindungsfähigkeit: Unterstützung von sicheren Bindungen und Beziehungskompetenzen
- Verknüpfung der Traumapädagogik mit systemischen, heilpädagogischen und emanzipatorischen Ansätzen: Interdisziplinäre Perspektiven und Synergien
- Traumasensible Eltern- und Bezugsarbeit: Unterstützung in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Traumapädagogik
- Möglichkeiten der traumapädagogischen Gruppenarbeit: Gestaltung und Umsetzung von Gruppenprozessen für Betroffene und Fachkräfte
Referentinnen: A. Pleschka, S. Piel, H. Ziegler
Termine: 24./25.10.25, 2026
Vertiefungsseminare
Aus den Vertiefungsseminaren wählen Sie pro Bereich zwei passende aus. Die aktuellen Vertiefungsseminare finden Sie hier.
Supervisionstag
Für den Supervisionstag stellen Sie einen Fall aus Ihrer Praxis vor. Die Supervision findet mit unseren Referent:innen und in der Gruppe statt.
Termine:
- 29.06.2025
- 04.07.2025
- 06.07.2025
- 26.10.2025
- 02.11.2025
Abschlusskolloquium
Referent:innen
Die Referent:innen sind Herz und Seele der Fachfortbildung. 2025 starten wir mit einem neuen, in Theorie und Praxis hochqualifizierten Team.