Infor­ma­tio­nen für Betroffene

Infor­ma­tio­nen zu mögli­chen Sympto­men nach einer Traumatisierung

Was ist ein trau­ma­ti­sches Ereignis?

Trau­ma­ti­sche Ereig­nisse lösen Gefühle von Lebens­be­dro­hung, Hilf­lo­sig­keit und Schock aus. Eine solche Situa­tion wirkt oft unwirk­lich‚ wie ein Film. Manche Betei­ligte erle­ben sich, als seien sie gar nicht selbst betrof­fen. Schmer­zen werden beispiels­weise oft erst viel später wahrgenommen.

Zu den psychisch trau­ma­ti­sie­ren­den Erfah­run­gen zählen sexu­elle Miss­hand­lun­gen, Unfälle, Kata­stro­phen, Gewalt­er­leb­nisse und Verfol­gun­gen. Menschen können direkt betrof­fen sein oder als Zeug*in, Ange­hö­rige oder profes­sio­nelle Helfer*in mit Trau­ma­ti­sie­run­gen in Kontakt kommen.

 

Phasen der Reak­tion auf ein Trauma

1. Schock­re­ak­tion:

In der Regel tritt zunächst ein schock­ar­ti­ger Zustand ein, in dem die Betrof­fe­nen noch sehr aufge­regt , verwirrt, trau­rig, wütend, manch­mal sogar albern sind oder sich wie betäubt fühlen. Dieser Zustand geht nach eini­gen Stun­den oder Tagen zurück.

2. Verar­bei­tungs­phase:

In der Zeit direkt nach dem Ereig­nis versu­chen die Betrof­fe­nen mit dem Erleb­ten fertig zu werden und zu einem „norma­len“ Alltag zurück­zu­fin­den. Diese Zeit steht immer noch stark unter dem Eindruck des Erleb­ten und ist noch häufig beglei­tet von Angst, Selbst­zwei­feln, Wut, Schlaf­pro­ble­men, Depres­sio­nen und ande­ren Schwierigkeiten.

3. Erho­lungs­phase:

Nach eini­ger Zeit, manch­mal erst nach Wochen, erho­len sich viele Menschen von den schreck­li­chen Erleb­nis­sen. Wich­tig ist, sich Zeit zu lassen und sich nicht zu drän­gen, mit allem „fertig werden“ zu müssen.

Der Verlauf dieser Phasen und der Bedarf an Unter­stüt­zung ist indi­vi­du­ell unterschiedlich.

Häufige Begleit­sym­ptome

– Schlaf­stö­run­gen und Albträume
– stän­di­ges Wieder­erle­ben der trau­ma­ti­sie­ren­den Situa­tion
– Depres­sion und Angst­zu­stände
– Nervo­si­tät und Konzen­tra­ti­ons­stö­run­gen
– Miss­trauen gegen andere Menschen

Nicht selten gibt es auch schlei­chende Verän­de­run­gen, die nicht unbe­dingt mit der trau­ma­ti­schen Erfah­rung in Zusam­men­hang gebracht werden. Zum Beispiel haben manche

– an nichts mehr Freude
– fühlen sich stän­dig unwohl
– reagie­ren gereizt auf Ange­hö­rige und Freunde
– sind inner­lich abwe­send oder
– extrem vergesslich.

Die meis­ten Menschen können ein trau­ma­ti­sches Ereig­nis gut verar­bei­ten. Wich­tig ist es für sie, in den ersten Tagen Perso­nen um sich zu haben, denen sie vertrauen können, die für sie da sind und die zuhö­ren mögen. Für einige Betrof­fene wäre es gut, früh Infor­ma­tio­nen zu bekom­men, z.B. wenn die auftre­ten­den Symptome als zu beängs­ti­gend erlebt werden. Dann kann es helfen zu wissen, dass und warum die Reak­tio­nen auf das Erlebte ganz normal sind.

Blei­ben die Störun­gen längere Zeit bestehen, beein­träch­ti­gen sie den Alltag‚ die Arbeits­fä­hig­keit und alle sozia­len Kontakte. Die Perso­nen ziehen sich zurück und verlie­ren die Freude am Leben — manch­mal sogar ohne den Zusam­men­hang zu dem auslö­sen­den Ereig­nis noch herstel­len zu können.

Hier kann quali­fi­zierte Bera­tung oder Thera­pie eine Hilfe sein. Die Betrof­fe­nen lernen zu verste­hen, dass all dies völlig normale Reak­tio­nen auf eine unnor­male Situa­tion sind, die sie unvor­be­rei­tet getrof­fen hat.

Ein Trauma ist eine Verlet­zung der Seele — und wie auch körper­li­che Wunden, braucht sie Pflege und Zeit‚ um zu heilen.

Bera­tungs­team

Sabine Schr­a­der, Chris­tine Merkel, Jens Kühn, Anne Bretthauer

Persön­li­che Bera­tung nur nach Verein­ba­rung:
+49 (0)170 19 85 657

Soll­ten Sie uns persön­lich nicht errei­chen, hinter­las­sen Sie uns bitte eine Nach­richt auf dem AB oder schrei­ben uns eine Mail an 
beratung@traumazentrum-kassel.de

Wir melden uns schnellst­mög­lich zurück.

Inner Safety

+49 (0)561 92 19 534

Sabine Schr­a­der