Kampa­gne für ein Umden­ken bei sexu­el­ler Gewalt gegen Kinder gestar­tet.
Anläss­lich des 8. Euro­päi­schen Tages zum Schutz von Kindern vor sexu­el­ler Ausbeu­tung und sexu­el­ler Gewalt haben Bundes­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Lisa
Paus und die Unab­hän­gige Beauf­tragte für Fragen des sexu­el­len Kindes­miss­brauchs, Kers­tin Claus, am 17. Novem­ber in Berlin die gemein­same Aufklä­rungs- und Akti­vie­rungs­kam­pa­gne „Schieb den Gedan­ken nicht weg!“ vorge­stellt. Die Botschaft: Kinder und Jugend­li­che sind vor allem im eige­nen Umfeld der Gefahr sexu­el­ler Gewalt ausgesetzt.

Der Betrof­fe­nen­rat bei der Unab­hän­gi­gen Beauf­trag­ten: „Diese Kampa­gne soll Mut machen und dazu auffor­dern, selbst Verant­wor­tung zu über-
nehmen und Teil einer gesell­schaft­li­chen Selbst­ver­ständ­lich­keit zu werden: Immer da infor­miert zu handeln, wo Kinder und Jugend­li­che sexua­li­sierte
Gewalt erle­ben und erwach­sene Betrof­fene sexua­li­sierte Gewalt­er­fah­run­gen in der Fami­lie oder ande­ren Tatkon­tex­ten offen­le­gen. Sexua­li­sierte Gewalt in der Fami­lie ist keine Privat­an­ge­le­gen­heit, sondern Unrecht. Dieses oft fehlende Unrechts­be­wusst­sein führt in großen Teilen der Gesell­schaft zum Schwei­gen über den Tatort Fami­lie. Jedoch hat das Umfeld die Verant­wor­tung und vor allem die Möglich­keit, zu helfen und den Betrof­fe­nen zur Seite zu stehen.”

Mit kontras­ti­ven, irri­tie­ren­den Aussa­gen wie: „Geh nicht mit Frem­den mit! – Und wenn es gar kein Frem­der ist?“ oder „Mach nieman­dem die Tür auf! – Und wenn die Gefahr schon drin­nen ist?“ stellt die Kampa­gne gewohnte fami­liäre Denk­mus­ter in Frage und weist auf die reale Gefahr von sexu­el­ler
Gewalt im persön­li­chen Umfeld hin. Ziel ist es, Menschen zu befä­hi­gen, aktiv zu werden, wenn sie Verdacht auf sexu­el­len Kindes­miss­brauch schöp­fen.
„Schieb den Gedan­ken nicht weg!“ ist als mehr­jäh­rige Kampa­gne konzi­piert. Neben einer Viel­zahl von Infor­ma­ti­ons­ma­te­ria­lien stärkt die Kampa­gne lokale Netz­werke und kommu­nale Initia­ti­ven und unter­stützt diese mit einem Kampa­gnen­büro. Durch die Zusam­men­ar­beit von Fach­pra­xis, Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft sollen nach­hal­tige Bünd­nisse vor Ort zum Schutz von Kindern und Jugend­li­chen vor sexu­el­ler Gewalt erreicht werden. Auch der Natio­nale Rat gegen sexu­elle Gewalt an Kindern und Jugend­li­chen ist ein wich­ti­ger Part­ner, der die Kampa­gne und die bundes­wei­ten und loka­len Akti­vie­rungs­maß­nah­men unterstützt.

Landing­page der Kampa­gne mit Mate­ria­lien zum Down­load und Bestel­len sowie zum Pres­se­be­reich der Kampa­gne: www.hilfe-portal-missbrauch.de