
Seminare für Psychotherapeut*innen
Im Zentrum für Psychotraumatologie e.V. gibt es unterschiedliche Fortbildungsangebote. Einige sind auch für Psychotherapeut*innen ausgelegt.
In der psychotherapeutischen Begleitung von Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, gibt es neben der Methodenvielfalt auch eine Fülle von Themen, die sich an die Grundlagen der Traumatherapie anschließen. In den Vertiefungsseminaren werden diese Bereiche aufgegriffen.
Voraussetzung zur Teilnahme sind Grundkenntnisse der Psychotraumatologie in Theorie und Praxis.
Die Termine zu den Angeboten gibt es auch im Veranstaltungskalender
Anmeldung über fortbildung@traumazentrum-kassel.de
Veranstaltungsort: Zentrum für Psychotraumatologie e.V., Lange Str. 85, 34131 Kassel
Kosten: 170,-€
Vitae der Referentinnen finden Sie hier

Flucht und Trauma
Viele geflüchtete Menschen haben im Krieg oder auf der Flucht Schreckliches erlebt und sind traumatisiert. Aufgrund des ungeklärten Aufenthaltsstatus sind sie auch in Deutschland häufig nicht sicher, was zu fortgesetztem Stress führt. Die Arbeit mit Geflüchteten birgt besondere Herausforderungen für die Helfer*innen: Kulturelle Unterschiede wollen berücktsichtigt werden und sprachliche Barrieren erschweren die Kommunikation. Wie kann die Zusammenarbeit mit Dolmeterscher*innen gelingen? Welche besonderen Hilfen benötigen geflüchtete Kinder und Jugendliche, die zum Teil ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind? Welche Auswirkungen hat die transgenerationale Weitergabe von Trauma – sowohl bei den Geflüchteten als auch bei den traumatisierten Nachkriegsgenerationen in Deutschland, die nun mit Geflohenen konfrontiert werden? Diesen Fragestellungen wiedmit sich das Seminar in Theorie und Praxis.
Wann: 07.07.2023 (12–19h)
Referntin: S. Schrader
Geburt und Trauma
Alle Eltern wünschen sich eine reibungslose Geburt. In der Realität kommt es jedoch immer wieder – für Mutter und Kind – zu kritischen Situationen. Außerdem kann das Geburtserlebnis triggernd bei Frauen mit bereits vorhandenen Traumaerfahrungen wirken. Solche Situationen stellen für alle Betreiligten besondere Herausforderungen dar. Nach einem kurzen Einstieg über die Grundlagen der Psychotraumatologie behandelt dieses Seminar die psychotraumatologischen Besonderheiten rund um Geburt und Geburtshilfe. Es werden Reorientierungs- und Stabilisierungstechniken für Mütter, Väter. Babys und Fachpersonal vermittelt.
Termin: 15.09.2023 (12–19h)
Referentin: St. Müller


Trauma und Sucht
Das Seminar greift folgende Themen auf:
- Suchtmittel zur Symptomlinderung bei PTSD und als Bewältigungsstrategie
- Welche Entzugssymptome treten beim Absetzen der unterschiedlichen Sustanzen auf?
- Polyvagaltherorie und Defensivkaskade als neurophysiologiesche Grundlage bei PTSD und Suchterkrankungen
Des weiteren werden aktuelle Methoden in der Suchttherpie, z.B. Sucherheit finden (Seeking safety von Najavits) angesprochen und Übungen, die sich im Klinikalltag bewährt haben durchgegangen.
Auch ist Platz für Fragen und weitere Übungen.
Wann: 29.09.2023 (12–19h)
Referntin: Dr. W. Voigt
Sekundärtraumatisierung
Angehörige helfender und sozialer Berufe, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, können ebenfalls Traumasymptome entwickeln. Durch die Erzählungen der erlebten Schrecken durch die Klient*innen oder durch das Hinzugezogenwerden in Akutsituationen werden sie zu Zeug*innen. Die Teilnehmenden setzen sich mit persönlichen Risikofaktoren auseinander. Wie unterscheiden sich Symptome der Sekundärtraumatisierung von Symtomen deines Burnputs? Welche mögohckeiten der Prävention und der Selbstfürsorge gibt es?
Wann: 27.12.2023 (12–19h)
Referntin: S. Schrader


Stabilisierdende Begleitung bei Menschen mit Selbstverletzendem Verhalten
Selbstschädigendes Verhalten ist meist Ausdruck größter Not. Selbstverletzungen wirken auf Helfer*innen häufig erschreckend, bringen den Betroffenen aber zumindest kurzfristig Entlastung. Im theoretischen Teil des Seminars werden verschiedene Erklärungsansätze für Selbstschädigung erläutert sowie die unterschiedlichen Problemebenen, die im selbstschädigenden Verhalten enthalten sein können. Wie erstellt man eine Problemanalyse und welche Veränderungsansätze resultieren daraus für die stabilisierende Begleitung? Im praktischen Teil werden Methoden eingeübt und ein Trainingsprogramm zur Modifizierung von Copingstrategien vermittelt.
Termin: 10.11.2023 (12–19h)
Referntin: F. Bölt
Neurobiologie und Trauma
Welche Auswirkungen haben komplexe Traumata auf die Hirnentwicklung und Plastizität des Gehirns? Welche strukturellen Veränderungen des Gehirns finden sich bei komplex traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen? Wie verändern Traumata und Bindungsstörungen das vegetative Nervensystem? Wie beeinflussen Traumata das Gedächtnis? Und wie funktioniert das Schmerzgedächtnis des Körpers? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieses Seminar. Außerdem wird beleuchtet, welche neurologischen Veränderungen durch Psychoedukation und Therapie möglich sind.
Termin: 18.11.2023 (10–17h)
Referentin: P. Heckel


Möglichkeiten der unterstützenden Körperarbeit in der Beratung
Der Körper spielt bei Traumatisierungen eine zentrale Rolle: in Form körperlicher Verletzungen als auch körperlicher Symptome. Deshalb ist es in vielen Beratungssituationen sinnvoll, den Körper mit einzubeziehen und darüber den Klient*innen weitere Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. In diesem Seminar werden körpertherapeutische Methoden vorgestellt, die sich für das Beratungssetting eignen, in Abgrenzung zum therapeutischen Setting. Die Teilnehmenden lernen Sicherheit gebende und stabilisierende körperorientierte Angebote kennen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Ressourcen stärkenden und „alltagstaugliche” Angeboten, die sowohl in der Beratung angewendet werden können als auch von den Klient*innen in Eigenregie. Es wird geübt, eigene körperlich Übertragungs- und Gegenübertragungsmomente wahrzunehmen und damit umzugehen.
Termin: 24.11.2023 (12–19h)
Referntin: R. Nussgräber
Trauma und Sprititualität
Traumatische Erlebnisse und schwere Krankheiten bringen auf vielen Ebenen eine Veränderung mit sich. Existenzielle Fragen tauchen auf: Warum ich ? Welchen Sinn kann das haben? Was gibt Halt? Wer bin ich jetzt – mit dieser Erfahrung? Diese Fragen stellen sich im therapeutischen Prozess und bewegen auch die Begleiter*innen. Da die Begegnung mit schweren Krisen, traumatischen Erfahrungen und Krankheiten fast immer auch die eigene Sinnsuche und die Sehnsucht nach Heilung aufwirft, kann es hilfreich sein, sich diesen Fragen in einem geschützten Raum und mit Anderen im Austausch zu stellen. In diesem Seminar wird ein offener Umgang mit spirituellen Fragen gesucht und über sanfte Körper- und Meditationsübungen der eigene innere Prozess erforscht. Eine weiterer Apekt der angesprochen wird, sind Grenzerfahrungen, die durch Meditation odere andere spirituelle Praktiken erlebt werden, und die manchmal in tiefe Krisen führen können.
Termin: 12.05.2023 (12–19h)
Referentin: R. Land
